«KIMONO – Kyoto to Catwalk»

    Vom 8. September 2023 bis am 7. Januar 2024 zieht im Museum Rietberg die neue Ausstellung «KIMONO – Kyoto to Catwalk» ein. Sie hinterfragt die Geschichte des ikonischen Kleidungsstücks, das untrennbar mit dem Bild Japans verbunden ist.

    (Bild: KIMONO Times, Akira Times, 2017 © Akira Times) Die Tatsache, dass der Schnitt sich über die Jahrhunderte kaum verändert hat, führten dazu, dass der Kimono oft als ein einfaches, zeitloses Kleidungsstück angesehen wird.

    Der Kimono ist ein ikonisches Kleidungsstück. Unzertrennlich mit dem vorherrschenden Japan Bild verbunden, wird er in Japan selbst als Verkörperung der eigenen Kultur und des Selbstverständnisses verehrt, während er auf internationaler Ebene aufgrund seiner Exotik fasziniert. Dieser symbolische Status und die Tatsache, dass der Schnitt sich über die Jahrhunderte kaum verändert hat, führen dazu, dass der Kimono oft als ein einfaches, zeitloses Kleidungsstück angesehen wird. Er gilt als «traditionell japanisch», während «Modernität» und damit «Mode» Phänomen sind, die dem Westen vorbehalten zu sein scheinen. Die Ausstellung zielt darauf, diese Voreingenommenheit zu hinterfragen und den Kimono nicht als statisch und unveränderlich, sondern als ein äusserst dynamisches und modisches Kleidungsstück zu präsentieren. Die aufwändige und innovative Ausstellung ist eine Übernahme des Victoria & Albert Museums (V&A) in London.

    Die Bereiche der Ausstellung
    Der Kimono in Japan: In der Edo-Zeit (1615–1868) entwickelte sich der klassische Kimono in T-Form zur Grundlage für aussergewöhnliches Design und wurde als Grundlage für bemerkenswerte gestalterische Prinzipien benutzt. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die verschiedenen Web- und Färbetechniken, mit denen jene prächtigen Kleidungsstücke hergestellt wurden.

    Der Kimono in der Welt: Trotz der protektionistischen Politik der Edo-Zeit erreichten Güter aus Europa und dem Rest der Welt den Inselstaat. Die Waren wurden von niederländischen Kaufleuten angeboten, die Einzigen, denen Handel in Japan gestattet war. Exotische Stoffe, in Japan als sarasa bekannt, kamen aus Indien, Java und sogar aus Europa und waren sehr begehrt. Umgekehrt brachten die Niederländer den Kimono nach Europa, wo die auffälligen, fliessenden Gewänder aus luxuriösen Stoffen Aufsehen erregten und Modetrends innerhalb der Eliten generierten.

    Der Kimono im Wandel: Der Krieg im Pazifik führte zu einem Bruch in Japans Kulturlandschaft und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ging das Tragen von Kimonos drastisch zurück. Status und Bedeutung des Kimonos gingen vom Praktischen ins Symbolische über. Für die meisten Leute war es kein Alltagsdress mehr, sondern eine hochkodierte, zeremonielle Tracht, die zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten, an der Verleihung von Studienabschlüssen oder anlässlich besonderer Aktivitäten wie Teezeremonien und Ikebana getragen wurde.

    Unstitch and Liberate – ein Projekt von Kazu Huggler
    Zürich als Stadt aufstrebender Kaufleute war für ihre florierende Textil- und insbesondere Seidenindustrie berühmt. Mit Kazu Huggler begleitet eine Schweizerisch-japanische Designerin und Kimono-Expertin die Ausstellung und verankert sie in der Geschichte und Gegenwart Zürichs. Das Projekt besteht aus einem Kurzfilm sowie aus einem Ensemble aus Jacke und Hose, das aus einem meisen-Kimono neugeschaffen ist.

    pd

    www.rietberg.ch


    Eintrittspreis: CHF 25 / 20 (reduziert)

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