Wenn der Sommer zu Ende geht, beginnt die beste Zeit, um im Wald Pilze zu sammeln. Die Saison hat bereits begonnen und die passionierten Pilzsammlerinnen und -sammler sind in den heimischen Wäldern auf der Suche nach wertvollen Stücken.
Jetzt spriessen sie wieder aus dem Boden – die Pilze im Wald. Oft sind diese Kleinode der Natur, die in ihrer Formen- und Farbenvielfalt faszinieren, gut versteckt unter Laub, dürren Blättern, im Moos oder in Baumstrünken und unter Baumrinden. Für Pilz-Sammler beginnt damit eine spannende Abenteurer-Suche in den heimischen Wäldern. In Mitteleuropa dauert die Hauptsaison für Pilze vom Spätsommer bis Herbst. Das Wetter hat auf das Erscheinen der Pilze einen grossen Einfluss, sodass auch im Herbst noch Pilze wachsen können, die normalerweise bereits im Frühjahr vorkommen. Ideal für Pilze ist ein feuchtes, warmes Klima: Wenn es also nach einigen Regentagen wieder warm ist, lassen sich besonders viele, verschiedene Pilze finden.
Obwohl Pilze das ganze Jahr hindurch wachsen, findet man im Spätsommer und Herbst meist die grössten Mengen. Vor allem, wenn es geregnet hat und der Boden noch feuchtwarm ist, fühlen sich Pilze besonders wohl und spriessen vermehrt empor. An den richtigen Plätzen kann man in Schweizer Wäldern viele feine Speisepilze entdecken und daraus feine Herbstgerichte zaubern: Damit Pilze ein kulinarischer Leckerbissen werden, ist die richtige Zubereitung von entscheidender Bedeutung. Die zuvor gesäuberten, gewaschenen und geschnittenen Pilze werden mit Zwiebeln und Knoblauch sowie Kräutern angebraten. In Weisswein und Bouillon während 30 Minuten gegart und kurz vor dem Ende mit Rahm verfeinert. Zuvor ist es allerdings ratsam, die gesammelten Pilze bei der öffentlichen Kontrollstelle auf ihre Geniessbarkeit prüfen zu lassen.
Beliebte Speisepilze wie Totentrompete, Steinpilze und Morcheln wachsen vor allem in Laubwäldern und mögen es gesellig – deshalb sollte man nach grösseren Pilzgruppen Ausschau halten. Den Maronenröhrling, geschmacklich einer der wertvollsten Speisepilze, den flockenstieligen Hexenröhrling oder den violetten Rötelritterling findet man in Laub- und Nadelwäldern. Der echte Pfifferling, auch Eierschwamm genannt, mag eher moosigen Boden und Nadelwälder, wo man auch Champignons-Arten findet.
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WAS MAN BEACHTEN SOLLTE
10 Tipps rund ums Pilze sammeln
- In der Schweiz gelten kantonal geregelte Pilzsammelbestimmungen. Im Allgemeinen gilt, dass in Natur- und Pflanzenschutzgebieten keine Pilze gesammelt werden dürfen. Im Kanton Bern beispielsweise gilt eine Mengenbegrenzung von 2 Kilogramm pro Person und Tag. Informationen über die Bestimmungen in den Kantonen: www.vapko.ch
- Zum Sammeln einen Weiden- oder Spankorb benutzen oder allenfalls eine Stofftasche. Plastiksäcke sind nicht geeignet, weil die Pilze dann rasch schimmeln und ungeniessbar werden.
- Pilze sorgfältig aus dem Boden drehen, ohne die Basis des Stils zu verletzen. Das entstandene loch zu decken, damit das Pilzgewebe keinen Schaden nimmt.
- Mit einem Messer können die Pilze geputzt und Schadstellen weggeschnitten werden.
- Keine unbekannten Arten sammeln. Wer unsicher ist, verpackt die Pilze nach Art getrennt in Zeitungspapier und bringt sie zur Pilzkontrollstelle.
- Wenn man nicht absolut sattelfest ist, ist der Gang zur örtlichen Pilzkontrolleur Pflicht.
- Ganz junge oder alte Pilze, sowie madige von Ungeziefer angefressene Exemplare, die als Speisepilze wertlos sind, stehen lassen.
- Im Wald wegen der Zeckengefahr lange Kleidung empfohlen.
- Pilze schmecken frisch am besten. Allerdings sollten sie nicht roh verzehrt werden. Die Pilze nicht waschen, sondern mit einer weichen Bürste, einem Küchenpinsel oder mit Küchenpapier putzen.
- Zum Haltbarmachen lassen sich Pilze an einem warmen Ofen oder im Dörrgerät trocknen. Auch hier gilt: vor dem Trocknen die Pilze nicht waschen. Pilze können auch eingemacht und im Glas konserviert werden.